A) Steigende Lohn- und Personalkosten (Der größte Hebel)
Der mit Abstand größte Preistreiber sind nicht mehr die Baustoffe, sondern die Lohnkosten.
- Tarifabschlüsse: Im Bauhauptgewerbe gab es in den letzten Jahren deutliche Tarifsteigerungen, die direkt auf die Baupreise umgelegt werden müssen.
- Fachkräftemangel: Die Nachfrage nach qualifizierten Handwerkern (insbesondere in Berlin) ist extrem hoch. Viele gute Fachbetriebe sind ausgelastet, was die Preise in die Höhe treibt.
- Ausbauarbeiten sind teurer: Die Preise für Ausbauarbeiten (Maler, Elektrik, Sanitär) steigen laut Destatis stärker als Rohbauarbeiten. Da eine Sanierung fast nur aus Ausbau besteht, trifft dies Sanierer besonders hart.
B) Die „Grünen“ Kosten: Energie und Gesetzgebung
Der Wandel hin zu energieeffizientem Bauen ist gut für die Umwelt, aber treibt die Kosten in die Höhe.
Anstieg der CO2-Abgabe: Mit der Erhöhung der CO2-Bepreisung steigen die Kosten für Transport und die Herstellung energieintensiver Materialien wie Zement, Asphalt und Dämmstoffe.
Anforderungen durch das GEG: Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) führt bei umfassenden Sanierungen zu höheren Anforderungen an Dämmung und Heiztechnik.
Ausbau-Technik: Gewerke wie Elektro- und Heizungsanlagen sind von der Digitalisierung und den Anforderungen an Nachhaltigkeit betroffen. Systeme sind komplexer und teurer geworden.
C) Logistik und Bürokratie in der Metropole Berlin
Spezifische Probleme der Hauptstadt sind zusätzliche Kostentreiber, die in ländlichen Regionen kaum eine Rolle spielen:
Stellflächen und Genehmigungen: Die Genehmigung von Ladezonen oder Stellflächen für Container und Gerüste ist in dicht besiedelten Gebieten (z. B. Prenzlauer Berg, Kreuzberg) zeitaufwendig und teuer (Gebühren, Parkverbote).
Lieferketten: Die Anlieferung in enge Berliner Straßen und Altbau-Hinterhöfe ist logistisch aufwendig, was sich in den Materialpreisen niederschlägt.
Mietrecht/Milieuschutz: Sanierungen in Milieuschutzgebieten erfordern oft spezielle, langwierige und teure Genehmigungsverfahren, die das Projekt zusätzlich verteuern können.